Die Geschichte von Wölfersheim LIVE

Wir schreiben das Jahr 1992. Die Wölfersheimer Kirmes ist für die meisten unter 40 eine Seniorenveranstaltung, bei der man sich nicht blicken lässt. Da gelingt es einigen Wölfersheimern um den ehemaligen Kinobesitzer Bernd Heinisch, eine Veranstaltung der ganz besonderen Art auf die Beine zu stellen: Wölfersheim LIVE!


Aber halt! Es war ein langer, langer Weg bevor es überhaupt soweit kommen konnte.

Wen es interessiert, der kann hier die Entwicklung vom einfachen zusammen sitzen und "ein bisschen Musik machen", über die Bildung von Bands, bis hin zu der Formation Wölfersheim LIVE nachlesen. Viele der in dieser Entstehungsgeschichte auftauchenden Personen sind sogar heute noch auf oder hinter der Bühne für Wölfersheim LIVE tätig.

"Wie alles begann..."

13. April 1977 - An diesem Geburtstag von Bernd Heinisch beschließen er und zwei Freunde, Erwin Jahn und Michael Rückl, sich ab jetzt Samstags mittags für zwei Stunden zum Musik machen zu treffen. Bernd ist der Einzige, der eine Gitarre hat und spielen kann. Die beiden Anderen benutzen improvisierte Instrumente. Da wird schon mal ein Mülleimer oder ein paar Blechbüchsen zum Schlagzeug gemacht.
Ungefähr ein halbes Jahr später gesellt sich ein weiterer Freund, Bernd Viehl, zu den Dreien. Eine Art Proberaum wird bei Bernd Heinisch zu Hause eingerichtet und die Truppe schafft sich die ersten richtigen Instrumente an.
Bernd greift weiterhin in die Seiten, ebenso Michael, Erwin versucht sich am Schlagzeug und Bernd Viehl spielt Bass. Dann wird auch noch ein Klavier gekauft, auf dem Sven Knoll in die Tasten haut. Ab und zu bekommen die fünf Wölfersheimer "Jungmusiker" Besuch von einem Freund aus Friedberg, Peter Madre.

"Wiederhör´n"

Nach einiger Zeit löst sich allerdings die Truppe auf. Bernd und Michael gehen zu Peter Madres Band "Wiederhör´n" nach Friedberg. Besetzung: Peter Madre (Gitarre), Bernd Heinisch (Gitarre), Michael Rückl (Bass), Pit (Drums). Geübt wird in einem Proberaum in Bauernheim. In diesem Proberaum spielen einige Bands der Umgebung, so dass sich immer wieder neue Leute treffen. Bernd lernt so z.B. auch Udo Kuhl und Clemens Kennel kennen. Bernd Viehl verschlägt es nun nach Södel. In Södel probt unter anderem auch die Band "Flame" in folgender Besetzung: Thomas Bailly (Piano), Dietrich Skrock (Gitarre), Stefan Gunkel (Drums) und Ralf Kraus (Bass). "Flame" treten am 08. Februar 1980 in der Wetterauhalle in Wölfersheim auf.

Inspiriert dadurch finden sich immer mehr junge musikbegeisterte Menschen zusammen und gründen ihre eigenen Combos. Die ersten musikalischen Schritte macht so eine Band, entstanden aus einigen Schulkollegen: Gerald Reutzel (Piano), Andreas "Essig" Winkler (Bass), Heiko Roth (Drums), Peter Konitzke (Gitarre), sie proben in Berstadt.

"Erster Auftritt von Wiederhör´n"

Der 1. Auftritt von "Wiederhör´n" ist am 14. März 1981 in der Mensa der Friedberger Fachhochschule. Knapp ein halbes Jahr später scheidet Bernd Heinisch aus der Gruppe aus, als Ersatz für ihn kommt Dietrich Skrock (ehemals "Flame")dazu.

"Stand bye"

Kennen gelernt haben sie sich alle im Proberaum in Bauernheim, jetzt sind sie dort selbst als Band "Stand bye" am üben: Bernd und Clements Kennel an den Gitarren, Peter Ehrhardt am Schlagzeug und am Klavier ist Sven Knoll zu hören. Anfangs ist noch der Bassist Joe mit von der Partie.

"Kino"

Am 01. Oktober 1981 übernimmt Bernd Heinisch die Ratslichtspiele Wölfersheim. Da der neue Besitzer Bernd ein paar Musikern (so wie er selbst) die Möglichkeit zum Auftreten geben will, organisiert er das erste Kinofest am 16. April 1982. Vor etwa 100 Feiernden spielen "Wiederhör´n" und ein bunt gemischter Haufen von Leuten aus dem Proberaum bzw. Freunde und Bekannte.
Als der Bassist Joe "Stand bye" verlässt wird Ersatz gesucht. Dieser ist auch schnell in Andreas Winkler gefunden. Mit ihm kommt Gerald Reutzel neu in die Band. Somit gibt es zuerst zwei Pianisten, doch kurze Zeit später scheidet Sven Knoll aus. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte "Stand bye" noch keine Auftritte.

"Zweite Kinofest"

Für den Sommer 1983 ist eigentlich wieder ein Kinofest geplant, doch aus privaten Gründen musste Bernd dies auf den Herbst verschieben.
Am 28. Oktober 1983 war es dann aber soweit. Nach dem sich der Erfolg des erstes Festes herum gesprochen hat, strömen diesmal noch mehr Leute in das Gebäude der Ratslichtspiele. An diesem Abend kann man folgende Bands hören: "Stand bye" in folgender Besetzung: Bernd (Gitarre), Udo Kuhl (Vocals), Clements Kennel (Gitarre). Peter Ehrhardt (Drums), sowie Gerald Reutzel (Piano) und Andreas Winkler (Bass). "Wiederhör´n" mit Dietrich Skrock (Gitarre), Michael Rückl (Bass), Peter Madre (Vocals/Gitarre) und Gerd Böhme (Drums). Zum Schluss gab es dann noch ein gemeinsames Finale mit einigen special guests z.B. Bernd Viehl.
In den Jahren 1984/85 hat die Band "Stand bye" sehr viele Auftritte in der Umgebung. Unter anderem den "legendären" Gig in der Augustiner Schule in Friedberg. Dort spielen sie in der Turnhalle nach der Band "Magnum Force" mit der Sängerin Renate Gantz.

"Drittes Kinofest"

Das dritte Kinofest findet Juni 1985 statt.
Sänger Udo von "Stand bye" verlässt die Gruppe um eine eigene Band zu gründen.

"Erstes Boxringfest - Sommer 1985"

Beim 1. Kinofest wurde beschlossen einen Boxring in Wölfersheim zu gründen.
Einer der Mitbegründer und Freund von Bernd kam auf die Idee ebenfalls so etwas im Stil der Kinofeste zu veranstalten. Das 1. Boxringfest findet im Hessenring in Wölfersheim statt, dort wo heute das Autohaus Löwenstein & Kraus steht. Im eigens dafür aufgebauten Festzelt spielt Udo mit seiner neuen Band, aber auch "Stand bye", bei welchen Udo noch ein letztes Mal mitsingt. Und eine ganz neue Formation "Weedschuster". An der Gitarre ist Gründer und Kinobesitzer Bernd zu hören, außerdem Peter Madre (Vocals/Gitarre), Bernd Viehl (Vocals), Michael Rückl (Bass/Vocals) und Michael Becker am Schlagzeug.

"Viertes Kinofest / Fünftes Kinofest - 16. + 30. Mai 1986"

Mit neuer Sängerin aus Frankfurt präsentieren sich hier die Jungs von "Stand bye".
Die Gruppe "Wiederhör´n" spielt jetzt unter dem Namen "Sorgenbrecher". "Theo Lingen lebt" die neue Band von Bernd Viehl (Vocals), Dietrich Skrock (Vocals/Gitarre) und Michael Becker (Bass) und außerdem die Newcomer "Iron Duke". Das sind Martin Strieder(Gitarre), Jürgen "Gottschi" Gottschalk (Drums), Peter Hofmann (Vocals) und Andreas Straka (Gitarre), alles junge Musiker aus Wölfersheim.
Gerade das letzte Kinofest bewirkte in der Wölfersheimer Musikszenerie sehr viel: einige der Zuschauer waren so beeindruckt, dass sie selbst Musik machen wollen. So auch die aus Wölfersheim und Södel stammenden Jugendlichen Christian Pompe (Vocals), Thorsten Güntner (Gitarre), Martin Buß (Gitarre), Giovanni Ciotta (Bass) und Sven Harnischfeger (Drums). Sie gründen die Gruppe "Final Loser".

"Das Ende der Kino-Ära"

Am 30. Juni 1986 muss der Besitzer der Ratslichtspiele Wölfersheim, Bernd Heinisch, nach langem Kampf gegen die aufkommende Video-Welle resignieren und das Kino schließen!

"Zweites Boxringfest"

Das zweite Boxringfest fand im Sommer 1986 statt. Schauplatz des Ganzen war diesmal im Römerschacht.

"Dritte Boxringfest"

Das 3. und letzte Boxringfest findet Juli 1987 erneut im Römerschacht statt.
In der Zwischenzeit hat sich ein neuer Ort gefunden, wo die jungen Musiker aus Wölfersheim proben dürfen. Die evangelische Kirche in Wölfersheim stellt die "Katakomben" unter der größten Saalbau-Kirche Westeuropas zur Verfügung der Jugend.

"Kirchfeste"

In den Jahren 1987 - 1989/90 finden die Kirchfeste vor der katholischen Kirche in Wölfersheim statt. Dort sind Bands wie "Final Loser" zugange, bei denen mittlerweile Sven Harnischfeger durch Jürgen Gottschalk am Schlagzeug ersetzt wurde. Weiterhin spielt auch "Epigram", mit Martin Striederund Andreas Straka an den Gitarren, sowie dem Bassist Andreas Winkler und Sänger Udo Kuhl. Ebenfalls bei den Kirchfesten aufgetreten sind "Speedball meets Frank the Tank". Das sind die Musiker um den Sänger Christoph "Credo" Hensel, Gernot Hopp (Drums), Ede Ewald am Bass und Frank Meyer an der Gitarre. Zur Gruppe "Weedschuster", die auch mehrer Auftritte in der Umgebung haben kommen als Background-Chor Anja Knoll und Katja Augustin dazu. Neben den öffentlichen Konzerten, haben die Musiker aus Wölfersheim und Umgebung immer wieder Auftritte bei Polterabenden von Freunden und Bekannten. Etwa um diese Zeit verlässt Gerald Reutzel die Band "Stand bye". Er geht zu der Gruppe "Magnum Force" wo er z.B. auf Renate Gantz (und auch Herbert Unger) trifft.

"Mai 1989"

Polterabend im "Red Ballon" (heute Feierraum der Metzgerei Huber). Es spielen "Epigram", "Weedschuster" und eine Gruppe die im Prinzip aus Leuten aus dem Proberaum besteht (keine eigene Band), Freunde der Polternden. Darunter z.B. Bernd Viehl, Erwin Jahn und Udo Kuhl. Als special guest tritt Martin Schnur auf, der selbstgeschriebene Lieder für und über das frischgebackene Brautpaar singt.

"Faschingsfete 1991"

Zur Zeit des Golfkrieges sind die öffentlichen Feste, so die Festivitäten um Fasching ausgefallen. Gefeiert wird, wenn überhaupt, nur privat. So auch im Keller des Hauses von Bernd Heinisch. Dort steigt im Februar 1991 eine Faschingsparty. Etwa 70 Personen drängen in den Räumen, um den Auftritt von Bernd (Gitarre), Gerald Reutzel (Piano/Vocals), Dietrich Skrock (Saxophon), Jürgen Gottschalk (Drums) und Klaus Hopf (Vocals) mitzuerleben. Im Programm der Feier sind neben Musik auch etliche Showeinlagen und Sketche.Unter den Gästen sind natürlich auch die Freunde und Kumpels von Bernd, die Musiker aus den vorher schon genannten Bands.

"Waldfest"

Nach dem Kino- und Boxringfesten finden jetzt auch die Kirchfeste leider nur noch in der Erinnerung vieler statt. Doch Bernd, dem Initiator von so vielen Festen, gehen die Ideen nie aus. Mit Hilfe all deren die schon Fasching bei ihm feierten, stellt er dieses mal das Waldfest - im Juli 1991 - auf die Beine. Hier treten erstmals auch neue Sänger auf.: Thomas Ulrich, Sven Harnischfeger und Jürgen "Kollo" Kolomaznik. Begleitet werden die Beiden, sowie die anderen Sänger (z.B. Gerald, Udo, Klaus, Erwin, um nur einige zu nennen) von Bernd und Martin Striederan den Gitarren. Einen (der vielen) spektakulären Auftritt hat Erwin: Er singt "Knockin´ on Heinischs door" (orig. -Knockin´ on heavens door-) vom Dach der Kuhwaldhütte.

"Barock in Rock"

Erstmals im August 1991 darf vor der evangelischen Kirche in Wölfersheim gerockt werden. Musik vom Feinsten bieten "Epigram", "Final Loser", "Speedball meets Frank the Tank", "Emerald Lies", und "The Rude Kids" (Colin Dodsworth, Nick Ramshaw).
Wie es schon seit den Kino- und Boxringfesten Tradition war, spielt auch eine Gruppe, deren Musiker aus den o.g. Bands stammen: Bernd Heinisch (Gitarre), Martin Strieder(Gitarre), Gerald Reutzel (Piano/Vocals), Gernot Hopp (Drums), Andreas Winkler (Bass), Udo Kuhl (Vocals), Thomas Ulrich (Vocals), Chor: Sven "Hanni" Harnischfeger, Thorsten Güntner, Anja Knoll, Anja Musch, Martin Buß. Im Sommer 1992 fand zum 2. Mal das Musik Festival, ebenfalls vor der evangelischen Kirche statt. Hier haben "Epigram" ihren letzten Auftritt.
Die Gruppe "Wasting Time" entsteht. Geprobt wird unter der evangelischen Kirche in Wölfersheim. Besetzung: Michael "Volki" Volk (Gitarre), Martin Buß (Gitarre), Jürgen Gottschalk (Drums), Giovanni "Modda" Ciotta (Bass), Volker Will (Piano).

"Polterabend - 12. Dezember 1991"

Bei der Feier anlässlich der Trauung von Thomas und Petra Ulrich entsteht ein Geschenk der besonderen Art, jeder möchte seinen (musikalischen) Teil dazu beitragen. Im Red Ballon spielt wie schon bei Barock in Rock die Gruppe, bestehend aus verschiedenen Musikern, um ihren Freunden Thomas und Petra einen unvergesslichen Abend zu bescheren. Mit von der Partie sind natürlich auch die "Stars" der Faschingsfeier bei Bernd und des Waldfestes an der Kuhwaldhütte im Södeler Wald.
Da dieser Polterabend so ein großer Erfolg war, wollen Bernd und die Anderen das Ganze im April 1992 wiederholen. Leider war es nicht möglich den Saal für eine Musik - Veranstaltung zu bekommen. So kam die Idee auf, so etwas an der Kirmes zu organisieren. Doch auch hier treten viele Probleme auf: die Verantwortlichen der Wölfersheimer Kirmes sind sehr skeptisch den jungen Musikern gegenüber.
Nach langem hin und her, findet die Veranstaltung am 11. September 1992 unter dem Namen "Wölfersheim LIVE" in der Wetterauhalle Wölfersheim statt.

Besetzung der ersten "Wölfersheim LIVE"-Veranstaltung

Mit von der Partie sind an den Instrumenten: Bernd Heinisch (Gitarre), Martin Strieder(Gitarre), Gerald Reutzel (Piano), Andreas Winkler (Bass) und Gernot Hopp (Drums). Zum ersten Mal dabei ist die "Magnum Force" - Sängerin Renate Gantz-Bopp, neben ihr sind außerdem Sven Harnischfeger, Erwin Jahn, Klaus Hopf, Jürgen Kolomaznik, Udo Kuhl, Christian Pompe, Gerald Reutzel und Thomas Ulrich zu hören. Im Background - Chor geben Anja Knoll, Anja Musch , Thorsten Güntner und Martin Buß, sowie einige der oben genannten Sänger ihr bestes.



Diese Geschichte von Wölfersheim LIVE wurde anhand von alten Zeitungsartikel und Flyern, sowie durch Videos, Bilder und die Erzählungen von Beteiligten zusammengesucht. Da das Meiste aus dem Gedächtnis stammt, können Fehler in der chronologischen Reihenfolge oder in Sachverhalten entstanden sein. Wer noch zusätzliche Informationen, Verbesserungen oder Bildmaterial hat, kann sich gerne per E-Mail an unseren Web-Master wenden.

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Wölfersheim Live - Beat, Rock, Oldies & Show